Titelbild, Pfarrei Herz Jesu, Schwandorf

Vermutlich haben wir sie alle schon oft gehört – die heutige Lesung, die von der Steinigung des Stephanus berichtet, und seiner Vergebungsbitte: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an“.

Solches Gebet kann nur Gnade sein. Und an früherer Stelle wird Stephanus auch als einer „voll Gnade“ bezeichnet.

Uns ist das Vaterunser gegeben: „Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ bestätigen wir da.

Ich hab diesen Satz eine Zeitlang in meinem Beten weggelassen – und sprech ihn nach wie vor nicht immer mit. Zwar gönne ich meinem „Schuldner“ sein Leben, und er / sie soll in Frieden und gerne auch gut leben können, aber mir möglichst nicht mehr (zu) nahe kommen.

Dabei ist die Vergebung ein Grundgesetz unseres Betens, und Groll im Herzen nimmt unserem Beten die Kraft!

Der Jesuit Anthony de Mello schlägt einmal vor, eine Liste aufzustellen, „von all den Menschen, denen Sie abgeneigt sind … von denen Sie nicht viel halten …, die Sie weniger mögen als andere, oder … von denen, die Sie nicht mögen.“ Er schreibt::

„Ich würde an Ihrer Stelle nicht zu abrupt Vergebung üben“. Es kann auch helfen, den Groll „auszuschwitzen“ oder in der Phantasie Luft zu machen. Und dann in diesem Anliegen zu beten.“ (Von Gott berührt. Die Kraft des Gebetes, 62ff.)

Stoff genug für die nächste Beichte, ein Beichtgespräch oder einfach mal für ein Gespräch mit dem Seelsorger vor Ort?!

Und für ein herzliches Danke an Gott für alle guten Beziehungen in meinem Leben!

 
(Der heutige Tagesimpuls stammt von unserer Gemeindereferentin. Vielen Dank dafür!)