Titelbild, Pfarrei Herz Jesu, Schwandorf

Karsamstag. Ein Tag der Stille. Ein Tag, anders als sonst.
 
Zu der Zeit, als ich in Regensburg das Priesterseminar besuchte, war der Tag vom Stundengebet und von Ruhe geprägt. Einmal habe ich allerdings am Karsamstag den Fehler gemacht, das Priesterseminar zu verlassen und spazieren zu gehen. Was ich da erlebt habe, war fast wie ein „Kulturschock“. Die Gesandtenstraße, also die Straße, die vom Priesterseminar Richtung Dom führt, war gestopft voll mit Leuten. Letzte Ostereinkäufe - oder vielleicht auch die „Angst“, bis Dienstag ohne Einkaufsmöglichkeiten auskommen zu müssen, haben die Menschen hinaus in die Stadt gelockt.
 
Karsamstag. Ein Tag, der von seiner Liturgie her (es gibt keine!) aufs äußerste reduziert ist; ein Tag, den „die Welt“ aber ganz anders wahrnimmt.
 
Im Messbuch findet sich für den Karsamstag nur eine Seite mit Rubriken, ansonsten steht dort nichts. Die Rubriken sagen: „Am Karsamstag verweilt die Kirche am Grab des Herrn und betrachtet sein Leiden und seinen Tod. Das Meßopfer wird nicht gefeiert, der Altar bleibt unbedeckt. Erst in der Osternacht, in der die Kirche die Auferstehung des Herrn erwartet, bricht die österliche Freude durch, die sich durch fünfzig Tage in ihrer ganzen Fülle entfaltet.“