Wenn Sie in den vergangenen Tagen vielleicht schon wiederholt die Gebete und Bibeltexte gelesen haben, die für die Tage der Fastenzeit vorgesehen sind, dann geht es Ihnen möglicherweise wie mir: viele der Texte erwecken den Eindruck, als würden sie gerade unsere Situation im Moment beschreiben, als wären sie für heute geschrieben. Da ist das Tagesgebet, welches Sie heute auf dem Bild sehen können, in dem wir Gott darum unsere Not, unsere Schwachheit, vielleicht auch unsere Ängste vor Augen führen - ihm aber andererseits dafür danken, dass seine Hilfe da ist und dass sie groß ist. Nur unsere Augen müssen wir dafür oft erst öffnen.
Die beiden Lesungen aus dem Buch der Weisheit und dem Johannesevangelium werfen aber ebenso interessante Gedanken auf: im Buch der Weisheit sagen die Frevler: "Lasst uns dem Gerechten auflauern! Er ist uns unbequem und steht unserem Tun im Weg. […] Er rühmt sich, die Erkenntnis Gottes zu besitzen, und nennt sich einen Knecht des Herrn" (Weisheit 2,12-13). Obwohl dieser Text aus dem Alten Testament stammt, stellen wir ja fast automatisch einen Bezug zu Jesus her, der uns oft genauso vorgestellt wird: als ein Gerechter, der Zeichen und Wunder tut, der von Gott spricht und ihn zeigt wie kein anderer - der aber andererseits oft unbequem ist, und zwar bis heute.
Bezüglich der Verurteilung und der Festnahme Jesu, die da im Raum steht, schreibt Johannes einfach: "keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen" (Johannes 7,30).
Wann ist denn "seine Stunde" jetzt im Moment für uns? - Ich denke: jetzt. Nicht nachher, nicht morgen - sondern jetzt. Jetzt ist die Stunde, die wir mit ihm verbringen können und sollen. Und z.B. auch heute Abend um 18 Uhr bei der Anbetung und dem päpstlichen Segen in Rom (nähere Informationen: www.bistum-regensburg.de)
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