Titelbild, Pfarrei Herz Jesu, Schwandorf

Sicher kennen Sie das – auch aus Herz Jesu. In der österlichen Bußzeit / Fastenzeit hängt in vielen Kirchen ein großes Bild, das unseren Blick erneuern soll.

Das ganze Jahr haben wir uns an unsere Kirchen „gewöhnt“. Wir wissen, wie sie aussehen, wir kennen die Altarbilder. Obwohl wir unsere Kirchen schätzen, sind sie „nichts Besonderes“ mehr.

Daher kommt der ursprüngliche Sinn der Hungertücher. Wir sind eingeladen, unseren Blick wieder zu schärfen; wir sind eingeladen, uns neu auszurichten.

Ursprünglich kommt er aus dem Judentum. Im Jerusalemer Tempel gab es einen Vorhang, der den Blick zum Allerheiligsten hin verwehrte. Heute eben geht es darum, seinen Blick neu auszurichten, sich neu inspirieren zu lassen. Man fastet sozusagen mit den Augen, um wieder frei zu werden für ihn.

In den letzten Jahren haben kirchliche Hilfswerke im zweijährigen Turnus Hungertücher herausgegeben, die von Künstlern aus aller Welt gestaltet waren.

Für 2021 haben wir uns überlegt: wir gestalten Hungertücher selber. Haben Sie Lust darauf?

Wir laden Sie ein, sich ein paar Gedanken zu machen und ein Hungertuch für unsere Pfarrkirche zu gestalten. Lassen Sie einfach Ihrer Kreativität freien Lauf.

Viel wollen wir Ihnen dafür gar nicht vorgeben.

Das Format Ihres Hungertuches wäre am besten in etwa DIN A2 Querformat. Sie dürfen also ein Blatt / eine Leinwand, oder was auch immer Ihnen zusagt, frei gestalten. Ob es ein klares Bild wird, ob es abstrakt bleibt, ob Sie zeichnen, malen, schreiben, welche Farben Sie verwenden – wir laden Sie ein, sich Gedanken zu machen und diese Gedanken zu Papier / „zu Leinwand“ zu bringen. Eine kurze schriftliche Erklärung würde uns ggf. noch helfen, das Bild dann zu erklären, wenn es einige Wochen lang in der Kirche im Rahmen einer Ausstellung aushängt.

Wir freuen uns sehr, wenn Sie sich beteiligen. Bitte geben Sie Ihr Werk am besten in der Sakristei ab, wir suchen dann einen schönen Platz dafür!

Sie suchen eine Anregung? Dann gehen Sie einfach ins Internet und suchen nach dem Begriff „Hungertuch“, dann finden Sie Bilder vieler Hungertücher, die seit 1976 herausgegeben wurden. Selbst wenn Sie denken, Sie seien künstlerisch nicht besonders kreativ oder nicht so perfekt wie die Künstler der Hungertücher – das macht überhaupt nichts. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich darauf einlassen. Greifen Sie einfach zum Stift, zum Pinsel – wie auch immer, und machen Sie mit!

(Text: Herr Pfarrer Schinko)